Beschlussvorschlag:
Der Kreisausschuss
beauftragt die Verwaltung, Fördermittel aus dem Kommunalen
Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI) entsprechend der
Beschlussvorlage zu beantragen.
Beschlussvorlage:
Mit dem Kommunalen
Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI) fördert die
Landesregierung
Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in
rheinland-pfälzischen Kommunen.
Insgesamt umfasst
das Programm 250 Millionen Euro. Das Programm besteht aus zwei Teilen: einer
einwohnerbezogenen Pauschalförderung mit einem Volumen von 180 Millionen
Euro und einem
Wettbewerb für Kommunale Gebietskörperschaften und private Unternehmen mit
einem Volumen von 60 Millionen Euro.
Als
einwohnerbezogene Pauschalförderung stehen dem Landkreis Kusel insgesamt 1,022
Mio. Euro zur Verfügung. Ein kommunaler finanzieller Eigenanteil ist nicht
notwendig.
Diese Mittel
können bis zum 31.01.2024 beantragt werden. Der Mittelabruf muss bis zum
31.01.2026 erfolgt
sein. Der Nachweis der Mittelverwendung muss bis zum 31.12.2026 beim
zuständigen
Ministerium eingereicht werden.
Generell sind von
den zur Verfügung stehenden Mitteln mind. 75% für kommunale
Klimaschutzmaßnahmen zu verwenden und maximal 25% für kommunale Maßnahmen zur
Klimawandelanpassung.
Die Verwaltung
schlägt vor, die zur Verfügung stehenden Mittel wie folgt einzusetzen:
Nr. |
Maßnahme |
Kostenschätzung |
1. |
Zentrale
Wärmeversorgung der Kreisverwaltung Kusel auf Basis von Erdwärme und PV |
631.000,00 € |
2. |
PV
Anlage Dienstgebäude C |
265.000,00 € |
3. |
Erneuerung
Hausanschluss Dienstgebäude |
59.000,00 € |
4. |
Klimafolgeanpassung:
Verschattungen Schulhöfe |
110.800,00 € |
Summe |
1.065.800,00 € |
|
KIPKI Mittel |
1.022.027,36 € |
|
Eigenanteil |
43.772,64 € |
Zu 1.) Zentrale Wärmeversorgung der Kreisverwaltung Kusel auf Basis von
Erdwärme und PV
Die Kreisverwaltung Kusel besteht aus insgesamt 5
Gebäudeteilen (A-E) mit unterschiedlichem Sanierungsstand. Die Wärmeversorgung
der Gebäude erfolgt derzeit über einen zentralen Anschluss an ein Nahwärmenetz
der Stadtwerke Kusel sowie zusätzlich drei BHKW´s in dem Heizraum der Verwaltung.
Das Nahwärmenetz der SW Kusel wird mit einem BHKW sowie zwei Spitzenlastkesseln
mit Erdgas betrieben.
Die Kreisverwaltung saniert derzeit alle Gebäudeteile
und plant die Installation von PV-Anlagen auf allen geeigneten Gebäudedächern.
Dadurch wird die erforderliche Heizlast auf ca. 270 kW reduziert.
In diesem zukünftigen sanierten Zustand soll die
Wärmeerzeugung durch eine Wärmepumpe mit Erdsonden erfolgen. Die Wärmepumpe
deckt dabei einen Anteil an der Wärmeerzeugung von mind. 65 %.
Durch das Sanierungs- und Wärmekonzept der KV Kusel
können die Gebäude der Kreisverwaltung weitgehend klimaneutral beheizt und
damit eine nachhaltige Wärmeversorgung unter Nutzung der Sektorenkopplung
realisiert werden. Die Wärme wird dann zu mehr als 65 % aus regenerativen
Energien (Erdwärme und Solarstrom) erzeugt.
Zu 2.) PV Anlage Dienstgebäude C
Geplant ist eine PV-Anlage auf dem Dienstgebäude C mit 68
kWp, was einen Ertrag von ca. 48.500 kWh / a erwarten lässt.
In Verbindung mit der – schon beauftragten – PV-Anlage auf
Dienstgebäude A mit 54 kWp bzw. Ertrag von ca. 38.500 kWh / a würde sich ein
Gesamtertrag von ca. 87.000 kWh / a ergeben.
Bei einem Gesamtstromverbrauch von ca. 167.000 kWh für die
gesamte Kreisverwaltung ergibt sich ein theoret. Deckungsanteil von ca. 52%.
Ausgehend von einem mögl. Eigenverbrauch i. H. v. 80%, kann
ein Autarkiegrad von bis zu 41% erreichbar sein. Dieser rel. hohe Anteil wird
u. a. mit zwei zusätzl. insgesamt 100 kWh Batteriespeicher erreicht.
Die übrigen 20 % Leistung sollen über einen Bilanzkreis in
einer anderen Liegenschaft des Landkreises verbraucht werden (bspw. Gymnasium
Kusel).
Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 165.000.- € für die
PV-Anlage, inkl. Anbindung und sonst. Nebenkosten sowie 100.000.- € für zwei
Batteriespeicher, in Summe: 265.000.- € (brutto).
Zu 3.) Erneuerung Hausanschluss Dienstgebäude und Elektroladesäulen für
E-Fuhrpark
Der Hausanschluss stößt schon jetzt an seine Kapazitätsgrenze.
Dies ist auch der Grund, warum die PV-Anlage auf Dienstgebäude A nicht
installiert werden kann. Für die zusätzl. geplante PV-Anlage auf Dienstgebäude
C sowie die zusätzl. geplanten Ladestationen reicht der vorhandene
Hausanschluss bei weitem nicht aus.
Die vorhandenen Ladestationen können momentan nur mit
Lastmanagementsystem betrieben werden, da eine gleichzeitige Ladung die vorh.
Leistungskapazität überschreiten würde.
Geplant ist deshalb eine Erneuerung bzw. Kapazitätserweiterung um min.
55 – 66 kW.
Angebot der Stadtwerke steht noch aus; geschätzte Kosten: 59.000.- €
brutto.
Zu 4.) Klimafolge: Verschattungen Schulhöfe
Die UV-Belastung in Deutschland ist in den
letzten Jahren weiter angestiegen, Kinder und Jugendliche sind besonders
gefährdet. Um hier Abhilfe zu schaffen sollen an verschiedenen Schulstandorten,
mit wenig Baumbestand, Sonnensegel an besonders exponierten Stellen angebracht
werden.
Die Sonnensegel bestehen aus PVC
beschichtetem Netzgewebe sind UV-stabil, wetterfest, reißfest und schwer entflammbar.
Die Segel müssen im Winter abgebaut werden.
Im Dezember 2023 erfolgte eine Bestandsaufnahme der vorhandenen
natürlichen und technischen Beschattungsmaßnahmen an den Schulen.
Hierbei wurde
festgestellt, dass sechs Schulstandorte über wenig bis keine Schattenplätze
verfügen. Diese sind die Janus Korczak Schule, die Realschule+ und das Veldenz
Gymnasium in Lauterecken, das Schulzentrum und das Siebenpfeiffer Gymnasium in
Kusel, sowie die IGS in Schönenberg-Kübelberg.
Schule
|
Maße |
Standort |
Kosten
(brutto) € |
Janusz Korczak Schule |
10 x 5 |
Spielplatz |
16.300,00
€ |
Veldenz Gymnasium |
10 x 4 |
Sportplatz |
16.300,00
€ |
Realschule Plus Lauterecken |
10 x 4 |
Pausenhof |
16.300,00
€ |
Schulzentrum Kusel |
10 x 4 |
Sportplatz |
16.300,00
€ |
Gymnasium Kusel |
9,8 x 5,2 x 8,2 x 8,2 |
grünes Klassenzimmer |
4.500,00
€ |
|
15 x 9 x 14 |
Pausenhof |
27.900,00
€ |
IGS Schönenberg |
8 x 6 |
Sportplatz |
13.200,00
€ |
Summe |
110.800,00
€ |