Sitzung: 18.05.2022 Kreistag
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 27, Nein: 0, Enthaltungen: 3, Befangen: 0
Vorlage: 1268/2022
Beschluss:
Der Kreistag nimmt
zur Kenntnis, dass der Landkreis Kusel einen LEADER-Antrag bei der LAG
Westrich-Glantal zur Finanzierung von 14 „schlauen Bänken“ eingereicht hat und
dieser am 10.05.2022 vom Vorstand der LAG mit 39 Punkten bewertet und somit der
Premiumfördersatz von 75 % einstimmig beschlossen wurde.
Der Kreistag
beschließt,
·
bei einer Förderzusage für das Projekt „schlaue
Bänke in der VG Obers Glantal“ den erforderlichen Eigenanteil der Anschaffungskosten in Höhe von höchstens 25.950,93
€ bereitzustellen; der Eigenanteil ist im Haushalt bereits eingeplant. Die
Bruttogesamtkosten des Vorhabens belaufen sich auf maximal 103.803,70 €.
·
mit interessierten Ortsgemeinden wird / wurde eine
Kooperationsvereinbarung geschlossen. Der Landkreis übernimmt die Anschaffungskosten und den Aufbau einer
Basisausstattung. Die Ortsgemeinden übernehmen die laufenden Kosten, die
Pflege, Versicherungskosten sowie ggf. Sonderwünsche
der Ausstattung.
·
dass der Landkreis Kusel allen interessierte
Ortsgemeinden egal wie groß
oder klein die Möglichkeit bieten möchte, ein sichtbarer Teil der Smart City Landkreis Kusel zu werden.
Der Landkreis Kusel wird die sog. „schlauen Bänke“ für interessierte Gemeinden
anschaffen, wenn eine entsprechende Förderung mit einer Förderquote von
mindestens 60 % möglich ist.
·
dass mit interessierten Ortsgemeinden eine
Kooperationsvereinbarung geschlossen werden soll. Der Landkreis Kusel schafft
die Bänke an, die Ortsgemeinden übernehmen die Unterhaltung und laufenden
Kosten der Bänke.
LEADER-Antrag des
Landkreises Kusel bei der LAG Westrich-Glantal –
„Schlaue Bänke“
in der Verbandsgemeinde Oberes Glantal
Die lokale Aktionsgruppe (LAG)
Westrich-Glantal hat am 29.11.2021 zur Einreichung von Projektvorschlägen
aufgerufen. Bis zum 25.03.2022 konnten sich Privatpersonen, kommunale Träger,
Vereine und Organisationen bewerben und die Möglichkeit einer LEADER-Förderung
erhalten. Auch der Landkreis Kusel möchte die Möglichkeit einer
LEADER-Förderung nutzen. Insgesamt stehen für den 11. Projektaufruf 248.955,06
€ zur Verfügung, davon sind 200.000,00 € Mittel der Europäischen Union (ELER)
und 48.955,06 € Mittel des Landes Rheinland-Pfalz.
Der Bund fördert seit 2019 „Modellprojekte
Smart Cities“. Sie erproben in den nächsten zehn Jahren in zahlreichen
deutschen Städten, Kreisen und Gemeinden Smart City Konzepte und
Umsetzungsmaßnahmen. Der Landkreis hat in der dritten Staffel einen Platz unter
den 28 Modellprojekten gewonnen.
Die
wichtigsten Ziele des Smart City-Projektes
Unser Ziel bei Smart City ist es, den
Landkreis Kusel (City) mit seinen 98 Ortsgemeinden (Stadtteilen) als Einheit
darzustellen, was unser Schwerpunkt bei der Bewerbung zu Smart City war. Dabei
sehen wir das Thema Digitalisierung mit den verschiedenen Bestandteilen von
Smart City als gemeinsames zukunftsgerichtetes Projekt.
Eine Maßnahme während unserer einjährigen
Strategiephase ist die Einführung einer E-Partizipationsplattform. Diese
ermöglicht es Bürgerinnen und Bürgern, sich an der Entwicklung der
Digitalisierungsstrategie zu beteiligen und eigene Ideen und Vorstellungen
einzubringen. In diesem Zusammenhang wollen wir allen 98 „Stadtteilen“ des
Landkreises die Möglichkeit bieten mit „schlauen Bänke“ Orte zum Treffen und zur Teilnahme zu schaffen. Diese Maßnahme
trägt zur Partizipation und sozialen Nachhaltigkeit bei.
Durch die Anschaffung der „schlauen Bänke“
soll in jeder Ortsgemeinde des Landkreises ein kreisweit sichtbares Zeichen für
den digitalen Aufbruch gesetzt werden. Dies stellt nach Ansicht der
Arbeitsgruppe mitunter das stärkste Argument für die Anschaffung der „schlauen
Bänke“ dar. Ebenso soll ein
Bewusstsein für Digitalisierung und das Smart City-Projekt in allen
Ortsgemeinden nach innen wie nach außen geschaffen werden. Aus unserer Sicht
ist dies ein zentraler Baustein für die Akzeptanz des Smart City-Projektes, das
ohne Frage erheblich dem Gemeinwohl bzw. der Zukunftsfähigkeit unserer ländlichen
Region dient. Ganz nach dem Motto „Digital.Gemeinsam.VorOrt“.
Nutzungsmöglichkeiten der „schlauen Bänke“
Mit
den „schlauen Bänken“ in den Gemeinden wird der Zugang zu digitalen Diensten,
Angeboten und Beteiligungsplattformen in das unmittelbare Lebensumfeld der
Menschen aller Altersgruppen im ländlichen Raum gebracht, wodurch eine
intensive Bürgerbeteiligung erwartet wird.
Mit
der Möglichkeit, Umweltdaten zu erfassen, auszuwerten und ggf. anzuzeigen oder
zumindest abrufbar bereitzustellen, kann ein Beitrag zum Umwelt- und
Klimaschutz geleistet werden.
Die
Erfassung von Zugriffsdaten kann für statistische Zwecke bzw. zur Verwendung
bei der Evaluation des Smart City Projektes genutzt werden. Zudem können
Vermarktungschancen lokaler bzw. regionaler Anbieter erhöht werden, indem
lokale und regionale Produkte und Dienstleistungen online angeboten werden bzw.
auf die Standorte hingewiesen wird. Auch können örtliche Vereine die
Möglichkeit erhalten, sich zu präsentieren und ihre Veranstaltungen digital zu
bewerben. Für touristische Zwecke bietet sich die Implementierung der
touristischen Datenbank Deskline an. Derzeit ist die pfalzweite Einführung des
PIA (Personal Interest Assistant) Systems geplant. Der Gast erhält dadurch vor
Ort bedarfsgerechte Informationen über die lokale relevante touristische
Infrastruktur.
An
folgendem Beispiel für eine Bank in Lauterecken haben wir dies rudimentär
veranschaulicht: https://www.pfaelzerbergland.de/smartbench-lauterecken/
Förderung
Fünf „schlaue Bänke“ werden über das
Modellprojekt Smart City gefördert. Dabei sollen möglichst verschiedene
Nutzungssituationen ausprobiert werden.
In der auslaufenden Förderperiode der LEADER
Region Westrich-Glantal nutzt der Landkreis Kusel für die Anschaffung weiterer
„schlauen Bänke“ in der Verbandsgemeinde Oberes Glantal, die Möglichkeit einer
LEADER-Förderung.
Der Kreisausschuss hat in seiner Sitzung am
04.03.2022 die LEADER Antragsstellung beschlossen. Nach eine Interessenabfrage
bei der Ortsgemeinden sollen insgesamt 14 Bänke zur Aufstellung in den
Ortsgemeinden Altenkirchen,
Börsborn, Brücken, Dittweiler, Glan-Münchweiler, Gries, Henschtal, Hüffler,
Nanzdietschweiler, Quirnbach, Schönenberg und Kübelberg, Waldmohr und
Krottelbach (Reismühle) beschafft werden.
Am 10.05.2022 hat
der Vorstand der LAG Westrich-Glantal einstimmig die Bereitstellung von
Fördermitteln i.H.v. max. 77.852,77 € (Eigenanteil: 25.950,93 €) für das
Vorhaben „Schlaue Bänke in der Verbandsgemeinde Oberes Glantal“ beschlossen.
Die Premiumförderquote von 75% konnte durch die hohe Bewertung des Vorhabens
mit 39 Punkten erreicht werden.
Auch für die anderen Verbandsgemeinden
sollen Finanzierungsmöglichkeiten angeboten werden. Ob und ggf. welche
Förderprogramme für die Bänke in den anderen beiden Verbandsgemeinden genutzt
werden können, ist aktuell nicht vorhersehbar. Denkbar sind Fördermöglichkeiten
im Rahmen der Dorferneuerung oder im Zusammenhang mit der Mobilität, da sich
die Bänke beispielsweise als digitale Mitfahr-Bank anbieten. Gegebenenfalls
wäre zudem eine LEADER-Förderung ab der neuen LEADER-Förderperiode und damit
eine Realisierung des Vorhabens in den anderen Verbandsgemeinden ab dem Jahr
2024 denkbar.
Nach Ansicht der
Projektgruppe ist das Ziel, jeder interessierte Gemeinde egal wie groß oder
klein die Möglichkeit zu bieten, ein sichtbarer Teil der Smart City Landkreis Kusel zu werden.
Ganz nach dem Motto Digital.Gemeinsam.VorOrt
Die Nutzungsmöglichkeiten egal ob Umweltdaten,
Vermarktungschancen, die Präsentation des Ortes oder der Region etc. sind
vielseitig.
Dafür |
Dagegen |
Enthaltung |
27 |
0 |
3 |