Sitzung: 23.03.2022 Kreistag
Beschluss: vertagt
Abstimmung: Ja: 29, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: 1234/2022/1
Beschluss:
Die Entscheidung über
den Förderantrag wird vertagt.
Die Energieagentur soll
das Projekt in der nächsten Kreistagssitzung vorstellen und für Rückfragen zur
Verfügung stehen.
Das Energiemanagement in
den kreiseigenen Liegenschaften beschränkt sich momentan noch auf eine sehr
rudimentäre monatliche Erfassung der Zählerstände durch die Hausmeister und in
der Folge die Kumulierung der Verbräuche auf Jahresverbrauchszahlen, vorwiegend
zu Abrechnungszwecken.
Das bereits vorhandene
Liegenschaftsverwaltungsprogramm soll um das Modul Energiemanagement erweitert
werden. Das Modul erlaubt es dann, jährlich wie auch unterjährlich Daten in
verschiedenen zu definierenden Formaten (z.B. Energiebericht) je Liegenschaft
abzurufen.
Die Zählerablesungen
sollen dazu ebenfalls automatisiert werden. Derzeit haben wir in allen
Liegenschaften 223 Zähler einschließlich Unterzähler abzulesen. Hierzu soll
eine Fernabfrage installiert werden. Eine solche lässt sich über das System
LORAWAN (Long Range Wide Area Network) verwirklichen. Diesbezüglich sind wir im
Moment noch in der Phase der Markterkundung. Wir haben 3 Anbieter, die
Stadtwerke Kusel, Pfalzwerke Ludwigshafen und die Fa. Co.met, Saarbrücken, ausfindig
gemacht.
Mit den Anbietern wurden
Präsentationen vereinbart und die Erstellung eines informatorischen Angebotes
für das Schulzentrum Kusel.
Die Umsetzungsplanung
sieht so aus, dass wir zunächst das Schulzentrum Kusel mit der Fernablesung
ausrüsten, um das System zu testen und erste Erfahrungen zu sammeln. Nach dem
Pilotprojekt und dessen Evaluierung sollen dann die übrigen Liegenschaften
ausgerüstet werden.
Nach dem bisherigen
Kenntnisstand ist die Übermittlung der Verbrauchsdaten zu vorgegebenen Terminen,
z.B. Monatsende möglich, aber auch tagesaktuell können einzelne Verbrauchsdaten
abgerufen werden. Dies ist besonders interessant, wenn aufgrund der Monatswerte
erkannt wird, dass Fehlsteuerungen, Leckagen vorhanden sein können, diese näher
zu lokalisieren.
Das Energiemanagement
wird künftig aus den drei Modulen Fernablesung, Verarbeitung der hieraus
gewonnenen Daten und der energetischen Bewertung der Daten bestehen.
Als weitere personelle
Komponente kommt hinzu, dass eine Person benötigt wird, die das System aufbaut
und die notwendigen Prozesse so implementiert, so dass uns künftig die Daten
auf Abruf in vordefinierenden Abfragen zur Verfügung stehen.
Nach den informatorisch
eingeholten Angeboten werden sich die Sach- und Personalkosten wie folgt darstellen:
1. Investition für Hard- und Software: 88.624 €
2. Laufende Kosten auf 3 Jahre:
2.160 €
3. Personalkosten (für 3 Jahre): 174.969 €
Gesamtkosten: 265.753 €
Möglicher Zuschuss BMU
239.178 €
Für das Projekt soll
eine Förderung beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare
Sicherheit beantragt werden. Nach der Kommunalrichtlinie des BMU ist eine 90-prozentige
Förderung der Sach- und Personalkosten möglich. Ein entsprechender Antrag soll
gestellt werden. Hierzu verlangt der Fördermittelgeber die Entscheidung des
höchsten kommunalen Gremiums.
Herr Herwart Dilly
fragte, ob die Stelle mit einem KW-Vermerk versehen oder ob die beschriebene
Stelle „intern“ besetzt werde.
Herr Winfried
Müller sagte, dass sich die eingeplanten Personalkosten auf die Projektlaufzeit
beziehen und eine darüber hinausgehende Weiterbeschäftigung nicht notwendig
sei.
Herr Dr. Oliver
Kusch (SPD) fragte, um wie viele Geräte es sich handele und warum man drei
Jahre dafür benötige, bis diese eingebaut seien.
Herr Müller
antwortete, dass 223 Zähler eingebaut werden sollen und eine Hauptaufgabe der
zuständigen Person zunächst die Datenerfassung und die Ausschreibung der
Leistungen seien. Künftig solle dadurch auch die Erstellung eines
Energieberichtes erleichtert werden.
Frau Margot Schillo
(FWG) äußerte ebenfalls Bedenken an der vorgesehen Projektlaufzeit von drei
Jahren.
Herr Helge Schwab
ging nochmals auf die Kosten ein. Er sehe zwar die hohe Förderung, aber auch
das seien Steuergelder, deren Verwendung genau geprüft werden müsse.
Der Vorsitzende der
CDU-Fraktion, Herr Christoph Lothschütz, ging in diesem Zusammenhang auf den
Energiebericht und die möglichen Verbesserungen durch die Software ein. Er bat
darum, diese im Nachgang nochmals aufzuzeigen.
Herr Dr. Oliver
Kusch ergänzte noch, dass der Einbau eines Messystems circa 1.000 Euro kosten
würde. Er halte das für einen stolzen Preis und bat um ausführlichere
Informationen.
Herr Philipp Gruber
erläuterte, dass es sich nicht nur um den Einbau neuer Zähler handele. Er
verdeutlichte einige weitere Möglichkeiten, die das System ermögliche. Für
detaillierte Auskünfte schlug er vor, die Entscheidung etwas aufzuschieben und
die Energieagentur zur nächsten Sitzung einzuladen.
Nach einigen
weiteren Wortmeldungen leitete der Vorsitzende zur Beschlussfassung über.
Dafür |
Dagegen |
Enthaltung |
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