Sitzung: 17.03.2022 Abfallwirtschaftsausschuss
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 5, Nein: 2, Enthaltungen: 1, Befangen: 0
Vorlage: 1230/2022
Beschluss:
Der Abfallwirtschaftsausschuss empfiehlt dem Kreisausschuss und dem
Kreistag, unter Berücksichtigung der o.g. Eckpunkte die Einführung einer
Papiertonne zum 01.01.2024.
Derzeit sammelt die Firma Kurt Preis e.K. Ver- und Entsorgung, Konken,
die im Landkreis anfallenden PPK-Mengen (jährlich rd. 6.000 t) im Rahmen einer
14-tägigen Sacksammlung. Darüber hinaus sortiert das Unternehmen die in der
Sammelmenge enthaltenen Wertstoffsäcke aus.
Anschließend werden die PPK-Abfälle -gemeinsam mit den Mengen des
Donnersbergkreises sowie des Landkreises und der Stadt Kaiserslautern- von der Firma
Jakob Becker Entsorgungs-GmbH, Mehlingen, verwertet.
Der Sammlungsvertrag sowie der Vertrag über die Entsackung der
PPK-Abfälle laufen grundsätzlich noch bis zum 31.12.2022. Bei beiden Verträgen
hat der Landkreis jedoch die einseitige Option, sie jeweils um ein Jahr,
spätestens bis zum 31.12.2024 zu verlängern.
Da die beide
Verträge somit relativ zeitnah auslaufen, bietet sich für den Landkreis die
Ge-legenheit, das aktuelle Sammelsystem zu hinterfragen und ggfls. auf eine
Tonnensammlung umzustellen. Da es bis zum 01.01.2023 nicht mehr möglich ist,
die erforderlichen Behälter rechtzeitig zu beschaffen bzw. an die Haushalte zu
verteilen, wäre eine Umstellung des Sammelsystems jedoch frühestens zum
01.01.2024 möglich.
Die wesentlichen
Vorteile der jeweiligen Sammlung sind in der nachfolgenden Tabelle kurz
zusammengefasst:
Sacksammlung |
Tonnensammlung |
-
flexibles Volumen |
- keine
Probleme mit aufgerissenen Wertstoffsäcken |
Nach einer von der
Verwaltung durchgeführten Kostenschätzung, würden sich im Falle einer
Umstellung auf einen 14-tägige Tonnensammlung vermutlich keine erheblichen
Mehrkosten gegenüber dem bisherigen Sammelsystem ergeben. Bei einer
4-wöchentlichen Leerung könnten sich sogar Einsparungen ergeben, da die derzeit
erforderliche Abtrennung der Wert-stoffsäcke entfallen würde.
Sofern sich der Landkreis für die Einführung einer Papiertonne entscheiden
würde, wäre es von Vorteil, wenn die Aufträge zur Beschaffung der Behälter
sowie die Sammlungsleistungen noch in
diesem Jahr vergeben werden könnten. Dies wiederum setzt voraus, dass die
Eck-punkte des Sammelsystems, welche Basis für die entsprechenden
Ausschreibungen sind, bis spätestens Mitte des Jahres -und somit vor der
endgültigen Verabschiedung des Abfallwirtschaftskonzeptes- festgelegt werden.
Als Diskussionsgrundlage für die Beratung im Ausschuss sind in der
nachfolgenden Tabelle die wesentlichen Themen einer Tonnensammlung mit den
entsprechenden Vorschlägen und
Begründungen aufgelistet:
Themen |
Vorschlag |
Begründung |
Abfuhrintervall |
4-wöchentliche Leerung |
- Mehrzahl der Landkreise in Rheinland-Pfalz |
Behältergrößen |
- pro Haushalt ein 240 l Gefäß - sonstige Herkunftsbereiche |
- Vielzahl der Haushalte wird Volumen |
Behälterfarbe |
- grau mit blauem Deckel; |
- Behälter können auch für die Restmüll- |
Beistellungen |
- zulässig, jedoch sollte dies die |
- erforderlich, da zum Teil größere Transport- |
Behälterbe- schaffung |
- Behälter werden
vom |
- Abfallwirtschaft verfügt über die erforderliche |
Behälterdienst |
- Erstverteilung durch Behälter- |
- Erstmalige Verteilung der Behälter sollte in |
Abrechnung der Sammlung |
- Sammlungsleistungen sollen |
- keine Abrechnung der Sammlungsleistungen |
Herr Uwe Zimmer
stellte die Vor- und Nachteile von Sack- und Tonnensammlung sowie der
Abfuhrrhytmen gegenüber. Er ging dabei auch auf die zu erwartenden Kosten der
beiden Alternativen ein.
Herr Helge Schwab
wie darauf hin, dass ihm Informationen vorliegen, wonach künftig -neben der
Restmüll-, Bio-, Papier- und LVP-Tonne- eine weiter „fünfte“ Tonne zur
Erfassung von stoffgleichen Nichtverpackungen aus Plastik verpflichtend
eingeführt werden soll. In Baden-Württemberg gäbe es Kommunen, die diese fünfte
Tonne bereits hätten. Dieser Aspekt müsse bei der Entscheidung über eine
mögliche Einführung einer Papiertonne berücksichtigt werden.
Herr Dr. Stefan
Spitzer, Kreisbeigeordneter, teilte mit, dass er sich ein Mischsystem aus
Tonnen- und Sacksammlung vorstellen könne.
Herr Sven Eckert
(CDU) und Herr Peter Jakob (FDP) sahen die geplanten Änderungen kritisch. Herr
Eckert wies insbesondere darauf hin, dass Behältergemeinschaften ermöglicht
werden sollen.
Nachdem alle Fragen
und Anregungen beantwortet bzw. aufgenommen wurden, leitete der Vorsitzende zur
Beschlussfassung über.
Dafür |
Dagegen |
Enthaltung |
5 |
2 |
1 |