TOP Ö 7: Vorstellung der Ergebnisse der Onlinebefragung "Jugend im Landkreis Kusel 2020"

Beschluss: zur Kenntnis genommen

Abstimmung: Ja: -, Nein: -, Enthaltungen: -, Befangen: -

Nach einigen einleitenden Worten des Vorsitzenden berichtete der Jugendpfleger des Landkreises Kusel, Herr Werner Barthel, zunächst von den Beweggründen zur Durchführung der Jugendbefragung. Unter anderem seien die Kontaktbeschränkungen oder die Änderungen beim Schulbetrieb und der Freizeitgestaltung wichtige Kriterien gewesen.

In Zusammenarbeit mit dem Institut Rüttgers und mit Unterstützung der Partnerschaft für Demokratie sei die Befragung, deren Ergebnisse dem Kreistag nun vorgestellt werden sollen, durchgeführt worden. Hauptverantwortlich vor Ort seien neben ihm auch die im Bereich „Demokratie Leben“ tätigen Personen Simone Schnipp und Gerold Lofi. Weitere Fachkräfte seien in den Einzelbereichen eingebunden gewesen.

Für den Landkreis sei die Jugendbefragung mit keinerlei Kosten verbunden, da diese komplett von dem Bundesprogramm Demokratie Leben übernommen wurden.

 

Anschließend stellte sich Frau Simone Schnipp kurz vor und ging auf die Herangehensweise sowie den Inhalt der mit 36 Fragen bestückten Jugendbefragung ein. An der für drei Wochen angelegten Befragung nahmen knapp 700 Jugendliche/junge Erwachsene im Alter von 12 bis 27 Jahren teil. 266 Fragebögen seien komplett ausgefüllt worden, die übrigen zumindest teilweise. Wichtig sei dem „Team“ gewesen, dass die Jugendlichen zu Wort kommen können, auch wenn die Ergebnisse nicht voll umfänglich repräsentativ seien. Neben der Altersstruktur erläuterte sie weitere statistische Werte wie z.B. die besuchte Schulart. Interessant sei auch die Erkenntnis, dass knapp 14 % der Befragten keinen Laptop oder PC zu Hause nutzen können und, dass in etwa 25 % ihre Internetverbindung für unzureichend befinden.

 

Herr Werner Barthel ging anschließend auf die Betroffenheit Jugendlicher während des Lockdowns und dabei unter anderem auf die Ergebnisse zu den Fragen bezüglich der Fortführung von Schule, Ausbildung oder Beruf sowie der Freizeitaktivitäten ein. Er berichtete weiter von den Auswirkungen des Lockdowns auf die Strukturierung des Tagesablaufes, die Entstehung von Konflikten oder gar körperlicher Gewalt im häuslichen Umfeld. Mit den Fragen der Veränderungen durch die Pandemie habe man abgefragt welche Dinge sich verschlechtert aber auch verbessert haben. Eine Verschlechterung sahen die jungen Menschen beispielsweise in der Zunahme von Verschwörungstheoretikern –rund 2/3 glauben selbst nicht daran- und eine Verbesserung unter anderem in der Wertschätzung für das alltägliche Leben.

 

Danach berichtete Herr Gerold Lofi über den Themenkomplex „Partizipation von Jugendlichen“ und die Antworten der Jugendlichen auf die Fragen nach der Verfügbarkeit von Treffpunkten und deren Einschätzung wofür eine Verbesserung der finanziellen Unterstützung sinnvoll wäre. Herr Lofi zitierte anschließend einige interessante Antworten, die auf die Frage „Was hindert Dich daran aktiv zu werden?“, ging auf die häufigsten Wünsche des befragten Personenkreises ein und leitete daraus einige Schlussfolgerungen ab. Am Ende seines Vortrages berichtete Herr Lofi noch von dem Interesse anderer Gebietskörperschaften an den Ergebnissen der Umfrage und deren Überlegungen eigene Analysen nach dem Vorbild der im Landkreis Kusel durchgeführten Umfrage zu starten.

 

Der Vorsitzende bedankte sich anschließend für die Vorträge und die Durchführung sowie die Auswertung der Umfrage.

 

Auch Frau Pia Bockhorn (SPD) bedankte sich für die Ausführungen und die geleistete Arbeit. Erschreckt habe sie die Aussagen im Bereich der häuslichen Gewalt. Sie fragte diesbezüglich nach einem Vergleich mit den Zahlen vor dem Lockdown.

 

Herr Werner Barthel antwortete, dass leider keine Vergleichszahlen vorliegen. Die vorgestellten Zahlen seien die zusammengefassten Ergebnisse der Antworten der Jugendlichen während des Umfragezeitraumes.

 

Herr Dr. Oliver Kusch (SPD) fragte, ob eine weitere Beobachtung der Entwicklungen geplant sei?

 

Herr Barthel antwortete, dass es weitere Veranstaltungen dazu geben werde und die Entwicklungen über die Jugendorganisationen weiterhin verfolgt werden.

 

Herr Dr. Reinhard Reiser (CDU) bemängelte einige Erhebungskriterien und verwies auf die vorhandenen Angebote, die von den Jugendlichen aber teilweise nicht wahrgenommen würden.

 

Auch Herr Alwin Zimmer (AfD) wies darauf hin, dass viele Angebote nicht angenommen werden.

 

Herr Werner Barthel teilte nochmals mit, dass es sich nicht um Aussagen der Verwaltung handele. Es seien die Aussagen der Jugendlichen, die er ernst nehme und versuchen möchte die Situation weiter zu verbessern.

 

Herr Xaver Jung (CDU) nahm Bezug zu dem Kritikpunkt, dass Politiker für die Jugendlichen nicht erreichbar seien und bot ausdrücklich seine Gesprächsbereitschaft an.

 

Frau Pia Bockhorn verdeutlichte nochmals, dass es ein wichtiges Anliegen der Jugendlichen sei, ernst genommen zu werden und man durchaus die eine oder andere Aufgabe aus den Ergebnissen ableiten könne.

 

Herr Klaus Umlauff (AfD) fragte schließlich nach der Auswahl der Jugendlichen, die an der Befragung teilgenommen haben.

 

Frau Schnipp teilte mit, dass es keine Auswahl gegeben habe, sondern alle Jugendlichen teilnehmen konnten.

 

Nachdem keine weiteren Wortmeldungen mehr vorlagen, bedankte sich der Vorsitzende nochmals bei Frau Schnipp, Herrn Barthel und Herrn Lofi für die Arbeit im Zusammenhang mit der Umfrage und die Vorstellung der Ergebnisse vor dem Kreistag.

 


Dafür

Dagegen

Enthaltung

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