Ehemalige Hausmülldeponie Lauterecken,

Betreff
Ehemalige Hausmülldeponie Lauterecken,
hier: Sickerwasseranschluss an das Entwässerungsnetz der Verbandsgemeinde Lauterecken
Vorlage
0227/2013
Art
Vorlage KA

Beschlussvorschlag:

 

Der Kreisausschuss beschließt, die Arbeiten zur Herstellung des Anschlusses des Sickerwasserstaukanals der ehemaligen Kreismülldeponie Lauterecken an das Kanalnetz der Stadt Lauterecken zu der geprüften Brutto-Angebotssumme in Höhe von 66.485,95 € an den günstigsten Bieter, die Firma Hornung GmbH, Maxdorf, zu vergeben.

Beschlussvorlage:

 

Die ehemalige Kreismülldeponie Lauterecken befindet sich seit dem 31.10.2006 in der Nachsorgephase. Während dieser Phase hat der Deponiebetreiber u.a. sicherzustellen, dass von dem auf der Deponie anfallenden Sickerwasser keine Gefährdungen für die Allgemeinheit ausgehen.

 

Bislang wurde das schadstoffbelastete Sickerwasser in einem Staukanal unterhalb des Stützkörpers am Deponiefuß gesammelt und mit einem Tankfahrzeug zur Deponie Schneeweiderhof verbracht. Anschließend wurde es in der dort installierten Sickerwasserreinigungsanlage gereinigt. Für den Transport bzw. die Abreinigung des Sickerwassers mussten im letzten Jahr rd. 47,80 €/m³ (brutto) bezahlt werden. Bei einer durchschnittlichen Sickerwassermenge (2008 - 2012) von rd. 390 m³/Jahr betragen die jährlichen Entsorgungskosten somit rd. 18.640,- € (brutto).

 

Da das anfallende Sickerwasser aufgrund von Abbauprozessen im Deponiekörper zwischen-zeitlich nicht mehr so stark belastet ist, wurde mit Schreiben vom 21.06.2012 bei der SGD Süd, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz in Kaiserslautern, die Einleitung des Sickerwassers in die öffentliche Kanalisation beantragt. Die SGD Süd genehmigte diesen Antrag mit Bescheid vom 22.08.2012.

 

Um das Sickerwasser in die öffentliche Kanalisation einleiten zu können, sind am vor-handenen Staukanal bauliche Veränderungen vorzunehmen und ein Anschluss an das bestehende Kanalsystem herzustellen. Hierzu hat das Ingenieurbüro Obermeyer, Kaiserslautern, ein Leistungsverzeichnis erstellt, auf dessen Grundlage die Verwaltung nachfolgend eine beschränkte Ausschreibung durchgeführt hat. Der Submissionstermin fand am 14.02.2013 in der Kreisverwaltung statt.

 

Anzahl zur Angebotsabgabe aufgeforderter Firmen                                                   4

Anzahl der Bewerber, die ein Angebot abgegeben haben                                          2

 

Die rechnerische und fachtechnische Prüfung und Wertung (§ 16 VOB/A) der Angebote ergab folgende Bieterreihenfolge

 

Bieter

Brutto-Angebotssumme

1.

Hornung GmbH, Maxdorf

66.485,95 €

2.

Stulz Planaqua GmbH, Grafenhausen

71.413,99 €

 

 

 

 

 

Da nicht zu erwarten ist, dass sich das Sickerwasseraufkommen in den nächsten Jahren erheblich reduziert, ergibt sich auf Basis der Preise (brutto) des Jahres 2012 folgende Vergleichsberechnung:

 

 

 

 

 

 

 

 

a) Abreinigung des Sickerwassers auf der Deponie Schneeweiderhof:

 

- Sickerwasserreinigung                       390 m³ x 28,80 €/m³ =            11.232,- €

- Sickerwassertransport                       390 m³ x 19,00 €/m³ =              7.410,- €   rd.            18.640,- €

 

b) Einleitung des Sickerwassers in die Kanalisation

Kanalisationsgebühren             390 m³ x   2,50 €/m³ =                           ./. rd.      980,- €

 

                                                                       Jährliche Kostenersparnis:  17.660,- €

 

c) Kosten für die Herstellung des Kanalanschlusses

- Herstellung des Sickerwasseranschlusses                                          rd.        66.490,- €

- Planungskosten (Büro Obermeyer)                                                   ca.         5.500,- €

                                                          

     Herstellungskosten insgesamt: 71.990,- €

 

Folglich amortisieren sich die Herstellungskosten in etwas mehr als 4 Jahren.

 

Da sich die Deponie vermutlich noch mehr als 20 Jahre in der Nachsorgephase befinden wird und auch nach Ablauf dieser Zeit anfallendes Sickerwasser entsorgt werden muss, ist der Anschluss an die öffentliche Kanalisation wirtschaftlich sinnvoll.

 

Im Wirtschaftsplan 2013 sind für diese Maßnahme 40.000,- € vorgesehen.