Sitzung: 15.10.2014 Jugendhilfeausschuss
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 10, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: 0412/2014
Beschluss:
Der Jugendhilfeausschuss empfiehlt, die
bedarfsorientierte mobile Schulsozialarbeit an den Grundschulen sowie die Schulsozialarbeit
an der gemeinsamen schulartübergreifenden Orientierungsstufe der Realschule
plus in Kusel und des Gymnasiums in Kusel weiterzuführen und bittet den Kreistag,
die erforderlichen Haushaltsmittel zur Verfügung zu stellen.
Bedarfsorientierte
mobile Schulsozialarbeit an Grundschulen
Seit 01.03.2012 besteht im Landkreis Kusel ein
bedarfsorientiertes mobiles Beratungs- und Unterstützungsangebot für
Schüler/Innen, Eltern und Lehrer/Innen im Grundschulbereich. Die hierfür durch
die Lebenshilfe St. Wendel eingesetzte Fachkraft betreut derzeit 5 Grundschulen
im Landkreis. Dies sind die Grundschulen in Lauterecken, Wolfstein, St. Julian,
Schönenberg-Kübelberg und Brücken. Neben den regelmäßigen Präsenzzeiten an diesen
Schulen unterstützt die Fachkraft in Krisensituationen auch andere Grundschulen
im Landkreis.
Die bedarfsorientierte mobile Schulsozialarbeit
an Grundschulen hat sich als Teil professionellen Handelns an den
Schnittstellen zwischen Jugendhilfe, Schule und Eltern bewährt. So steht die
eingesetzte Fachkraft den Schülerinnen und Schüler bei Schwierigkeiten in der
Schule, bei familiären oder sonstigen Problemen zur Seite und berät Eltern bei
Erziehungsproblemen. Ebenso erfolgt eine Zusammenarbeit mit den Lehrerinnen und
Lehrern im Hinblick auf die Lösung fallspezifische Probleme und der Planung
präventiver Angebote. Sowohl die positiven Auswirkungen auf die Entwicklung der
Schülerinnen und Schüler als auch die sehr positive Bewertung seitens der
Schulträger und der Schulen belegen den Erfolg dieses Angebotes. Zudem konnte
durch die Schulsozialarbeit weitere Unterstützungsmaßnahmen des Jugendamtes vermieden
werden.
Schulsozialarbeit
an der gemeinsamen schulartübergreifenden Orientierungsstufe der Realschule
plus in Kusel und des Gymnasiums in Kusel
Am 01.10.2007 wurde an der damaligen Hauptschule
in Kusel eine halbe Personalstelle für Schulsozialarbeit eingerichtet, die das
Land jährlich mit 15.300,- € förderte. Mit der Umsetzung der Schulstrukturreform
wurden die ehemalige Realschule Kusel und die ehemalige Hauptschule Kusel zur
Realschule plus Kusel in kooperativer Form zum 01.08.2010 zusammengeschlossen.
Seitdem findet auch der Unterricht in beiden Klassenstufen für alle Schüler der
gemeinsamen schulartübergreifenden Orientierungsstufe in den Räumen des Gymnasiums
Kusel statt. Da die Versorgung der Schüler der Realschule plus in der
gemeinsamen schulartübergreifenden Orientierungsstufe im Rahmen der
Schulsozialarbeit mit der geförderten halben Stelle nicht mehr gewährleistet
war, wurde die Stelle für Schulsozialarbeit ab 01.09.2011 um 0,5 auf 1,0
angehoben.
Für die Erweiterung dieser Stelle wurde jährlich die
Förderung des Landes beantragt. Das rheinland-pfälzische Jugendministerium hat
zum Folgeantrag zur Förderung der Schulsozialarbeit im Landkreis Kusel im Jahr
2014 mitgeteilt, dass für die Aufnahme neuer Stellen oder Erweiterungen bereits
in der Landesförderung befindlicher Stellen im
Doppelhaushalt 2014/2015 keine finanziellen Spielräume bestehen und eine
Erweiterung der Landesförderung für die Schulsozialarbeiterstelle an der
Realschule plus Kusel daher nicht möglich sei. Jedoch wurde die beantragte
Erweiterung seitens des Landes in eine Warteliste aufgenommen.
Die Finanzierung der Stelle der
bedarfsorientierten mobilen Schulsozialarbeit (rd. 55.000,- Euro) sowie der halben
Stelle für die gemeinsame Orientierungsstufe der Realschule plus in Kusel und
des Gymnasiums in Kusel (rd. 31.000,- Euro) erfolgte bis einschließlich
31.12.2013 aus Mitteln des Bildungs- und Teilhabepakets des Bundes. Mit den im
Förderzeitraum 2011 bis 2013 nicht verbrauchten Mitteln, die im Haushaltsjahr
2014 zur Verfügung standen, konnte die Schulsozialarbeit befristet noch bis
31.07.2014 weitergeführt werden. Bis zum Ende des Jahres 2014 ist die
Finanzierung aus Mitteln des Kreishaushalts sichergestellt.
Um auch künftig Bildungs- und
Entwicklungsbenachteiligungen von Kindern zu verhindern sowie deren
Sozialkompetenz und Konfliktfähigkeit zu fördern, schlägt die Verwaltung des
Jugendamtes die Weiterführung der Schulsozialarbeit in den o.g. Bereichen vor,
wobei die Präsenzzeiten der eingesetzten Fachkraft an den jeweiligen
Grundschulen hinsichtlich des Bedarfs jährlich zu überprüfen und festzulegen
sind.
Herr Marc Wolf ergänzte dazu, dass die
Schulsozialarbeit im Landkreis Kusel seit 2007 stetig ausgebaut wurde. Derzeit
seien sechs Personen auf vier Vollzeitstellen an sechs weiterführenden Schulen
und eine Person in Vollzeit als mobile Schulsozialarbeit an den Grundschulen
eingesetzt. Die Fördermittel von Bund und Land seien jedoch gekürzt worden, so
dass die bedarfsorientierte Schulsozialarbeit an den Grundschulen sowie die
Schulsozialarbeit an der gemeinsamen schulartübergreifenden Orientierungsstufe
der Realschule plus in Kusel und des Gymnasiums in Kusel nur in der bisherigen
Form fortgeführt werden könne, wenn der Kreistag die erforderlichen
Haushaltsmittel zur Verfügung stelle.
Aufgrund des modellhaften Charakters der
bedarfsorientierten mobilen Schulsozialarbeit an Grundschulen berichtete die
zuständige Fachkraft, Frau Isabell Liesmann, im Rahmen dieses
Tagesordnungspunktes über ihre Arbeit. Nachdem sich Frau Liesmann kurz
vorstellte, ging Sie auf näher auf das Thema Schulsozialarbeit ein und
erläuterte ihre Tätigkeitsfelder. Mit 850 Schülerinnen und Schülern sei Sie
bereits in Kontakt gewesen, um die unterschiedlichsten Probleme zu lösen.
Dauerhaft und intensiv sei Ihre Arbeit zurzeit mit 65 Schülern /-innen. Hier
müsse Einzelfallarbeit geleistet werden, die für Sie selbstverständlich auch
während der Schulferien weitergeführt werde. Sie betonte weiter, dass ein
gewisses Vertrauensverhältnis aufgebaut werden müsse um auch darstellen zu
können, dass Ihre Tätigkeit losgelöst und unabhängig von der Lehrerschaft sei.
An den Grundschulen in Lauterecken, Wolfstein,
Sankt Julian, Schönenberg-Kübelberg und Brücken habe Sie jeweils einen
Präsenztag, die restlichen Grundschulen fahre Sie im Bedarfsfall an.
Anschließend beantwortete Frau Liesmann die
Fragen der Mitglieder des Jugendhilfeausschusses.
Dafür |
Dagegen |
Enthaltung |
10 |
0 |
0 |