TOP Ö 1: Demographiekonzeption Landkreis Kusel, hier: Jugend- und Sozialraumanalyse

Beschluss: zur Kenntnis genommen

Frau Ulrike Nagel berichtete anhand einer Beamer-Präsentation über die Ergebnisse der Jugend- und Sozialraumanalyse, welche die Universität Rostock im Rahmen der Demographiestudie vorgenommen hat.

 

Zu Beginn ihrer Vorstellung wies Frau Nagel darauf hin, dass hierfür eine Schülerbefragung an den weiterführenden Schulen mittels Fragebogen durchgeführt wurde. Diese erfolgte im Januar und Februar 2011 und umfasste mehr als 500 Fragebögen.

 

Im Rahmen der Umfrage mussten die u.a. Jugendlichen eine Einschätzung des eigenen Wohnumfeldes geben. Dabei wurde deutlich, dass die Freizeiteinrichtungen, Sport und die Vereine sowie das Wohnumfeld als die Stärken ihres Wohnorts gesehen wurden. Gleichzeitig wurden aber auch Schwächen deutlich, die nach Einschätzung der Gutachter zum Anlass zu nehmen seien, die Teilhabe dieser Altergruppe am kommunalpolitischen Geschehen schnellstens zu intensivieren, um den bislang unterrepräsentierten Interessen und Bedürfnisse zu begegnen. 

Ein weiteres Thema sei die Freizeitgestaltung der Jugendlichen gewesen, wobei anzumerken sei, dass die meisten ihre Freizeit mit Freunden verbringen. Etwa jeweils 8 % verbringen ihre Freizeit auch mit den neuen Medien und Tieren. Hervorzuheben sei auch, dass sich die Jugendlichen im Landkreis Kusel über die Hälfte mit Sport und Bewegung und zu einem Viertel mit Kultur und Musik beschäftigen. Die Freizeitangebote seien dabei überwiegend mit gut bewertet worden. Bemängelt wurden fehlende Freizeitangebote bei einigen Sportarten wie Rope-Skipping und Fussball für Mädchen.

 

Interessant sei zudem bei der Befragung zum Thema Schule, dass 72 % der Jugendliche bereits vor 14.00 Uhr zuhause seien, was wiederum für das freiwilliges Engagement von Bedeutung sei. Bei der Frage, was Jugendliche mit freiwilligem Engagement verbinden, hatten die Rettungstätigkeiten wie Feuerwehr und DRK die meisten Nennungen. Im Kreis Kusel sei ohnehin ein hohes Potential für ehrenamtliches Engagement vorhanden, was der Vergleich mit dem aktuellen Freiwilligensurvey ausdrücke. Insgesamt ging aus der Befragung ein aktiver Beteiligungs- und Handlungswille hervor, der auf eine gesamtgesellschaftliche Problemwahrnehmung der Jugendlichen für ihr Umfeld und ihre Gestaltungswillen verweise. Zahlreiche Schüler haben dabei konkrete Ideenvorschläge zur Verbesserung der Lebenssituation und –perspektiven geliefert und dies zeige, dass die Schüler auch bereit seien, Verantwortung zu übernehmen. Deshalb müsse laut der Studie die Förderung von ehrenamtlichen Tätigkeiten bei den Kindern und Jugendlichen weiter im Fokus einer zukunftsorientierten Kreisentwicklung stehen.

 

Anschließend wies Herr Werner Barthel auf die Problematik der Öffnungszeiten von Jugendräumen hin und erklärte, dass man die Partizipation der Jugendlichen als Chance verstehen müsse.

 

Nachfolgend wurde über die Gründe diskutiert, dass die Feuerwehr eine so große Rolle in der Wahrnehmung der Jugendlichen spielt und die übrigen Jugendverbände, obwohl diese hinter vielen Veranstaltungen stehen, weniger wahrgenommen werden.

 

Auf Anfrage von Herrn Karl-Heinz Becker erklärte Frau Ulrike Nagel, dass allen Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses die Jugendsozialraumanalyse zugehe, sobald der derzeit vorliegende Entwurf überarbeitet sei.


Dafür

Dagegen

Enthaltung

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