Sitzung: 08.04.2019 Kreisausschuss
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 7, Nein: 0, Enthaltungen: 1, Befangen: 0
Beschluss:
Der Kreisausschuss beschließt, die Außenanlage der Burg Lichtenberg entsprechend der vorgestellten Planung barrierefrei auszubauen.
Bezüglich der zusätzlichen Toilettenanlage beschließt der Kreisausschuss diese in die Planung aufzunehmen und den Zuschuss dafür mit zu beantragen. Ob und in welcher Form die Toilettenanlage dann gebaut werde, solle separat entschieden werden.
Die Abstimmung erfolgte in Abwesenheit von Herrn Helge Schwab, der den Sitzungsraum kurzzeitig verlassen hatte.
Auf Grundlage des Förderprogrammes „Tourismus für Alle“ sollen durch verschiedene Maßnahmen die touristischen Einrichtungen auf der Burg Lichtenberg zusammenhängend barrierefrei erschlossen werden.
Ein Zuschuss von über 500.000 € für den barrierefreien Ausbau der Zehntscheune wurde bereits bewilligt.
Im nächsten Schritt soll die Außenanlage der Burg Lichtenberg barrierefrei ausgebaut werden.
Die Größe und Beschaffenheit der Burg und die Vielzahl der Einrichtungen erfordern umfangreiche Maßnahmen zur Erreichung dieser Zielsetzung.
Die
Planung sieht folgendes Konzept vor:
Die
bestehende Bushaltestelle an der K23 wird barrierefrei neu gebaut. Von hier aus
führt ein mit Leitelementen ausgebauter Fußweg zum „Informations-Portal“ am
Parkplatz. Direkt neben dieser Informationseinrichtung werden ausgeschilderte barrierefreie
Stellplätze eingerichtet. Vom „Informations-Portal“ führt ein
rollstuhlgerechter Fußweg mit Leitelementen zum Burgtor.
Innerhalb
der Burganlage sind die Fußwege im Bestand mit Naturstein gepflastert, einige
Wege haben eine ungebundene Oberfläche. Geplant ist, die Wege insgesamt zu
erneuern und ein 1,20 m breites,
barrierefreies Plattenband in die Wege einzubauen bzw. wo erforderlich
neue Wegebefestigungen herzustellen. Mit dieser „Leitlinie“ werden die
Einrichtungen auf der Burg barrierefrei verbunden. An einigen Stellen müssen
Höhenunterschiede mit technischen Einrichtungen überwunden werden. Die
Unterburg und der Kräutergarten verfügen nicht über eine Wegeanbindung und
können somit nicht in das Konzept eingebunden werden.
Durch die geplanten Maßnahmen wird es möglich, in Zukunft „barrierefreie
Komfortführungen auf der Burganlage Lichtenberg“ in das touristische
Angebot aufzunehmen.
Während der Baumaßnahme ist eine durchgängige Erreichbarkeit aller sich
auf der Burg befindlichen Anlagen vorgesehen.
Nach Zustimmung des Kreisausschusses soll ein Förderantrag auf
Grundlage der vorgestellten Planung gestellt werden.
Als optionale zusätzliche Maßnahme könnte eine weitere Toilettenanlage
in einem bestehenden Gebäude (Forschungswerkstatt) eingerichtet werden. Für die
entfallene Einrichtung müssten dann allerdings zusätzliche Ersatzräumlichkeiten
geschaffen werden, welche nicht förderfähig sind.
Die erwarteten
Kosten für den barrierefreien Ausbau der Außenanlage der Burg Lichtenberg
stellen sich wie folgt dar:
Kosten – Mindestausbau:
Tiefbau- und Wegebauarbeiten, mit Ausstattung |
€ brutto |
|
1 |
Barrierefreie Bushaltestelle (Gesonderte Förderung) |
|
2 |
Informations-Portal und Weg zum Burgtor |
203.000,00 € |
3 |
Zentrale Wegeachse zur Zehntscheune |
439.000,00 € |
4 |
Oberburg und Burghof |
72.000,00 € |
5 |
Weg zur Jugendherberge und zum Geoskop |
222.000,00 € |
6 |
Geoskop: Taktile Elemente |
19.000,00 € |
Baukosten |
|
955.000,00 € |
|
Baunebenkosten 20 v.H. |
191.000,00 € |
Gesamtkosten Tiefbau- und Wegebauarbeiten |
1.146.000,00 € |
Technische Bauwerke |
€ brutto |
|
1 |
Barrierefreie Bushaltestelle (Gesonderte Förderung) |
|
2 |
Informationsportal und Weg zum Burgtor |
|
3 |
Zentrale Wegeachse zur Zehntscheune |
|
4 |
Plattformlift zur Oberburg |
53.000,00 € |
5 |
Senkrechtlift |
162.000,00 € |
6 |
Geoskop: Treppenlift |
16.000,00 € |
|
Beleuchtungsanlage |
131.000,00 € |
Baukosten |
|
362.000,00 € |
|
Baunebenkosten 25 v.H. |
90.500,00 € |
Gesamtkosten Technische Bauwerke |
452.500,00 € |
Touristische Hinweisbeschilderung Gesamtburg |
€ brutto |
|
1 |
Informationstafeln, Einbindung in Besucherportal |
70.000,00 € |
Baukosten |
|
70.000,00 € |
|
Baunebenkosten 5 v.H. |
3.500,00 € |
Gesamtkosten |
73.500,00 € |
Kosten der Maßnahme Gesamt |
1.672.000,00 € |
Es sind Kosten von 1.672.000 € zu erwarten, wobei von einem Fördersatz von 85% auszugehen ist. Dem Landkreis verbliebe somit ein Eigenanteil von 250.800 €.
Optionale zusätzliche Maßnahme:
WC Anlage |
|
€ brutto |
Barrierefreie WC-Anlage im bestehenden Nebengebäude |
95.000,00 € |
|
Baukosten |
|
95.000,00 € |
|
Baunebenkosten 25 v.H. |
23.750,00 € |
Gesamtkosten |
118.750,00 € |
Beim Bau einer zusätzlichen Toilettenanlage sind Kosten von 118.750,00 € zu erwarten, wobei von einem Förderanteil von 85% auszugehen ist. Dem Landkreis verbliebe somit ein Eigenanteil von 17.812,50 €. Zusätzlich können eventuelle Kosten für erforderliche Ersatzräumlichkeiten entstehen.
Geplanter Zeitablauf:
Vorstellung und Beschlussfassung
im Kreisausschuss April
2019
Einreichung der neuen
Antragsunterlagen April
2019
Entwurf Bauabschnittsplan April
2019
Information und Abstimmung mit
Anliegern und Einrichtungen April/Mai 2019
Fertigstellung Bauabschnittsplan
Mai
2019
Ausführungsplanung Frühling/Sommer 2019
Bauantrag Aufzugsanlage Frühling/Sommer 2019
Ausschreibungen Frühling/Sommer 2019
Baubeginn November 2019
Bauarbeiten Ende 2019 – Mitte 2021
Der beauftragte
Planer, Herr Kettering (Planungsbüro BBP aus Kaiserslautern), stellte seinen
Entwurf zum barrierefreien Ausbau der Burg Lichtenberg vor.
Beginnend mit einer
barrierefreien Bushaltestelle und einer großen Informationstafel auf dem
Parkplatz werde die Burganlage bis zum Kräutergarten barrierefrei erschlossen.
Ein 1,20m breiter Streifen des bestehenden Kopfsteinpflasters, das ebenfalls
komplett ausgebessert werde, solle durch gleichfarbige Pflastersteine, die die
Barrierefreiheit gewährleisten, ersetzt werden. Außerdem solle auch die
Oberburg mit Unterstützung eines „Liftes“ erschlossen werden. Im Bereich der
Jugendherberge und im Bereich der Kirche seien Aufzüge geplant um –
entsprechend der Förderkriterien- die Barrierefreiheit herzustellen.
Alternativen zu den drei technischen Anlagen, die neben Ihren Anschaffungs- und
Herstellungskosten auch Folgekosten verursachen, gebe es nicht. Als zusätzliche
Attraktion bestehe die Möglichkeit eine kleine Aussichtsplattform an einem
Aufzugsgebäude anzubringen.
Insgesamt werde
auch die Wasser- und Abwasserversorgung (soweit erforderlich) ausgebessert und
Leerrohre für einen Breitbandanschluss verlegt. Bei Baubeginn Ende 2019 sei die
Fertigstellung im Sommer 2021 möglich.
Entscheidungen zu
der Verkleidung der Aufzugsanlagen (Holz, Sandstein oder Metall) und ob im
Bereich der Jugendherberge eine zusätzliche barrierefreie Toilettenanlage in
einer bestehenden Räumlichkeit hergestellt werden solle, stehe noch aus.
Eine kurze
Diskussion im Gremium zu der weiteren Toilettenanlage brachte kein abschließendes
Ergebnis. Hauptproblem sei, das die Räumlichkeit oder ein Teil davon nicht mehr
wie bisher genutzt werden könne. Dem Bau eines weiteren Gebäudes stünden Gründe
des Denkmalschutzes entgegen. Festgehalten wurde, dass die Kosten für die
Herstellung der zusätzlichen Toilettenanlage ebenfalls Förderfähig seien und
daher bei der Antragstellung einbezogen werden solle.
Bezüglich der
Verkleidung der Aufzugsgebäude beschloss der Kreisausschuss nach einer kurzen
Diskussion eine Holzverkleidung zu verwenden (Abstimmungsergebnis: Dafür: 4,
Dagegen: 3, Enthaltung 2).
Bevor über die
Planung abgestimmt wurde, beantwortete der Planer noch weitere Fragen der
Kreisausschussmitglieder.
Dafür |
Dagegen |
Enthaltung |
7 |
1 |
0 |